Es handelt sich bei einer Kirchenglocke – wie der Name vermuten lässt – um eine Glocke, die in einem Kirchturm aufgehängt ist. Der Begriff „Glocke“ leitet sich vom lateinischen Wort „campana“ ab und beschreibt einen hohlen, gewölbten Klangkörper. Der Klang wird entweder durch einen im Inneren der Glocke frei beweglich aufgehängten Klöppel oder von außen durch den Schlag mit einem Gegenstand erzeugt.
Eine Kirchenglocke besteht aus folgenden vier Elementen: dem Körper, der Krone, dem Joch und dem Klöppel. Die Krone beschreibt das angegossene oder angeschraubte Stück der Glocke, welches zur Befestigung an das Joch dient. Die Krone dient somit der Aufhängung der Glocke. Das Joch besteht aus Holz, Stahl oder Gusseisen. Dieses sorgt dafür, dass sich die Glocke bewegt. Der Klöppel ist in der Haubenmitte freischwingend im Inneren der Glocke befestigt. Die richtige Ausrichtung des Klöppels bestimmt die Qualität des Klanges der Glocke.
Die Kirchenglocke aus Vreden wird aufgrund ihrer Form als Bienenkorbglocke bezeichnet. Sie wurde im Wachsausschmelzverfahren gegossen. Dieses Verfahren wurde vor allem vom 9.-12. Jahrhundert praktiziert. Im ersten Schritt wurde die Glocke auf einem aus Lehm geformten Kern, der sich dreht, aus Wachs geformt. Hierbei handelte es sich zunächst um ein Modell der späteren Glocke. Im nächsten Schritt wurde die Glocke mit Lehm ummantelt und erhitzt, so dass sich der Lehm erhitzte, das Wachs schmolz und schlussendlich ein Hohlraum entstand. In den neu gebildeten Hohlraum wurde anschließend flüssige Bronze gegossen. Die Bienenkorbglocke besteht zu 78% aus Kupfer und zu 22% aus Zinn.
„Das Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller aus dem Jahre 1799 beschreibt das Verfahren der Herstellung von Glocken seit dem 12. Jahrhundert.