Während seines Vortrages „Totenritual und Herrschaftspräsentation: Großkurgane der Skythenzeit in der sibirischen Steppe“ wurde man in einen Sog gezogen. Prof. Parzinger versteht es, Archäologie erlebbar zu machen. Jedem aus dem Auditorium wird der Satz in Erinnerung geblieben sein: „Der Fisch ist ein typisches Steppentier“. Denn die Skythen haben sich auch an den gewaltigen Flussläufen niedergelassen und der Fisch hatte eine bedeutende Rolle. Es gab nicht nur aus Blattgold gefertigte Fischmotive, sondern auch Netzbeschwerer in den aufwändigen Grabkomplexen. Zudem haben anthropologische Studien ergeben, dass circa 10 % der Ernährung aus Fischen bestand.
Und auch ansonsten war der Vortrag und auch das Thema einfach nur beeindruckend: Damit genügend Goldperlenbesatz mit in einen der Großkurgane kommen konnte, hätte man fast schon vor der Geburt mit der Anfertigung derselben begonnen haben müssen.
Sogar zur Grabungstechnik konnte Prof. Parzinger ein paar interessante Details beisteuern: Während der frühen 1990er-Jahre konnte man in Russland einfach keine Schubkarren auftreiben und bei einer Grabanlagengrabung wird viel Erdreich bewegt. Jeder, der einmal während einer Ausgrabung keine Schubkarre zur Verfügung hat, weiß, was das bedeutet.