„Junge Archäologen braucht das Land!“

09.10.2015

Die kleinen Archäologen im GrabungsCAMP (Foto von Franziska Jäger).

Das Westfälische Landesmuseum bei der 9. MINT-Herbstakademie

Das LWL-Museum für Archäologie war in diesem Jahr bereits zum neunten Mal Teil der MINT- Herbstakademie am Haranni-Gymnasium in Herne. In der Zeit vom 05. bis zum 07.10.2015 konnten Schülerinnen und Schüler aus der vierten, fünften und sechsten Klasse zu Nachwuchsforschern werden. Ganz unter dem Workshopmotto „Weck‘ den Archäologen in dir“, lernten die Kinder  archäologische Arbeitsmethoden kennen und konnten diese sogar selbst in unserem GrabungsCAMP mit Schaufeln und Eimern in den Händen umsetzen.

Die kleinen Forscherinnen und Forscher mit Repliken aus verschiedenen Epochen (Foto von Larissa Grodke).

Tag 1

Grundlagen der Archäologie

Am ersten Tag, wurden das Tätigkeitsfeld und die Arbeitsmethoden der Archäologen erklärt und die Kinder lernten praxisbezogen die wichtigsten historischen Hintergründe kennen. Darauf folgte eine Feldbegehung auf dem Schulhof, bei der die jungen Forschenden sich selbst auf die Suche nach Funden machen konnten. Nachdem sie diese zusammengetragen hatten, stellten sie gemeinschaftlich Vermutungen dazu  auf, welche Umstände die Funde dort hingebracht haben könnten. Das Highlight war hierbei, dass die jungen Archäologen einige sehr alt aussehende Scherben fanden. Hatten sie es etwa mit einem antiken Tongefäß zu tun?

Bei der Feldbegehung auf dem Schulhof arbeiten die Kinder wie echte Archäologen (Foto von: Larissa Grodke).

Der Jahrhundertfund!?

Die Jahrhundertmeldung in der Archäologie zeichnete sich bereits ab. Nach sorgfältiger Prüfung durch die Experten im Museum stellten sich die Scherben letztlich zwar als die Reste einer alten Abwasserleitung heraus, eine ganz persönliche Sensation blieb der Fund aber trotzdem.

Unter den Kindern herrschte helle Aufregung bei dem Fund der Scherben eines Abwasserohres (Foto von Larissa Grodtke).

Tag 2

Von der Theorie in die Praxis

Gewappnet mit den Vorkenntnissen vom ersten Tag ging es dann am zweiten Tag in freudiger Erwartung ins GrabungsCAMP. Mit Schaufel, Pinsel und Eimer ausgerüstet machten sich die Kinder in kleinen Gruppen an die Arbeit. Sie haben beispielsweise in einer jungsteinzeitlichen Abfallgrube  sowie in einem römischen Kastenbrunnen gegraben. Stolz über ihre Ausbeute wurden die „Schätze“ in Fundkästchen gelegt und am Ende den anderen Schülerinnen und Schülern präsentiert. Zum Ausklang des Tages ging es dann noch einmal in das Museum selbst. So bekamen die Kinder die Möglichkeit, die originalen Exemplare zu bestaunen und mit den Repliken aus dem Camp zu vergleichen.

Die Ausgrabung der Fragmente einer hochmittelalterlichen Kirche lief auf Hochtouren (Foto von Larissa Grodtke).

Tag 3

Die Präsentation

Am dritten und letzten Tag folgte zu Beginn ein einführendes Quiz, bei dem alle Kinder mit ihrem neu gewonnenen Wissen glänzen konnten. Mit viel Freude und hoher Motivation ging es daran, Plakate für die abschließende Präsentation zu basteln. In kleinen Gruppen machten sie sich an die Arbeit. Mit Hilfe von eigenen Zeichnungen und Fotos sollten die Schülerinnen und Schüler ihre Erlebnisse und neuen Erkenntnisse aus den vergangenen Tagen noch einmal reflektieren.

Bei dem Quiz-Einstieg des 3. Tages konnten die Workshopteilnehmer noch einmal richtig aktiv werden. Es war ein voller Erfolg (Foto von Larissa Grodtke).

Als die Werke schließlich vollendet waren und es zur Generalprobe in die Aula des Haranni-Gymnasiums ging, stieg die Aufregung bei allen kleinen Forschenden abrupt an. Mit dem Eintreffen der Eltern sowie den anderen Zuschauern erreichte die Nervosität ihren Höhepunkt. Als es dann aber schließlich losging, meisterten es alle mit Bravour und ernteten einen großen Applaus vom Auditorium. Zur Belohnung gab es noch eine Urkunde, die auch spätestens den letzten kleinen Teilnehmer der diesjährigen MINT-Herbstakademie mit Stolz erfüllte. Die tollen Ergebnisse der erlebnisreichen drei Tage sind ab Montag in Form von Plakaten in unserem Museum ausgestellt und bereit bewundert zu werden.

Die kleinen Archäologie-Experten präsentierten stolz ihre Arbeitsergebnisse (Larissa Grodke).

(Text von Larissa Grodtke)

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