Der Blogeintrag zum Blockeinschlag!

11.03.2011

Am 27. November 1944 ereigneten sich über dem ostwestfälischen Enger dramatische Szenen. Bei einem Luftkampf verlor ein deutscher Pilot die Kontrolle über sein Jagdflugzeug und war gezwungen, abzuspringen. Während ihm sein Fallschirm eine weiche Landung garantierte, schlug das Flugzeug vom Typ Messerschmitt BF 109 mit mehr als 600 km/h auf dem Boden auf – und wurde somit zu einem Fall für die Archäologie. Durch die Wucht des Aufpralls nämlich grub sich der 1475 PS starke Motor rund 4,5 Meter tief in den Boden, wo er für mehr als ein halbes Jahrhundert unentdeckt blieb. Erst im Zuge einer Kontrollgrabung zwischen Enger und Bielefeld gelangte der Block zurück ans Tageslicht und damit auch zurück in das Bewusstsein von Zeitzeugen. Gepaart mit den Erkenntnissen der Archäologie gelang es so, die dramatische Geschichte zu rekonstruieren.

Im Rahmen der Sonderausstellung „Fundgeschichten – Neueste Entdeckungen von Archäologen in NRW“, zu sehen vom 16. April bis 20. November im LWL-Museum für Archäologie, wird der zwölfzylindrige Koloss den Besuchern die Dramatik des Krieges unmittelbar vor Augen führen. Gestern traf er bereits in Herne ein und wird nun auf seine Rolle als musealer Erzähler vorbereitet.

Nur mit schwerem Gerät zu bewegen: Der Zwölfzylindermotor eines Jagdflugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg bei der Ankunft im LWL-Museum für Archäologie.

Foto: LWL/Hagemann-Kask

Kategorie: Sonderausstellungen