Die Gemmen haben ihren Ursprung nicht als Schmuck und Dekorationsobjekt, sondern als Siegel. Da man mit ihnen einen Positiv-Abdruck in Ton oder Wachs erstellen konnte, haben sie sich gut dazu geeignet, Papyrus, Pergament, Gefäße, Truhen oder ähnliche Gegenstände zu versiegeln. So konnte man z.B. offizielle Dokumente oder persönliche Briefe beglaubigen.
Im 5. Jahrtausend v. Chr. wurden bereits die ersten Vorläufer der Gemmen angefertigt. Die verwendeten Steine kamen aus Mesopotamien, das ist ein Gebiet, welches heute ein Teil von Irak und Syrien ein nehmen würde. Die Steine waren relativ weich und mithilfe von Korund- und Obsidianspitzen konnte man einfache Designs einritzen. Im 3. Jahrtausend v. Chr. waren die Siegel, v.a. Rollsiegel, dann schon richtige Kunstwerke. Die Motive schnitt man mit Rädchen oder Bohrern in das Material. Durch Weiterentwicklungen der Technik ließen sich auch härtere Steine bearbeiten. Durch die Phönizier verbreitete sich die hochentwickelte Steinschneidekunst im ganzen Mittelmeerraum.
Mit der Ausbreitung der griechischen Kultur gewannen vor allem die Siegelringe und mehrlagige Kameen an großer Beliebtheit, und spätestens im römischen Kaiserreich wurden Gemmen dann als Massenware produziert. Von da an dienten sie auch als Amulette und Dekoration. Fast jeder Römer trug mindestens einen Siegelring. Wer Macht und Wohlstand präsentieren wollte, trug auch mal mehr als nur eine Gemme. Dabei war es egal, ob es Männer, Frauen oder Kinder waren. Die Gemme an sich war dabei in Silber, Bronze oder Gold eingelassen, dies variierte auch nochmal je nach Vermögen und Stand.