Im Jahr 1990 ging einem vietnamesischen Fischer bei den Cù Lao Chàm Inseln im Osten des Landes ein sehr ungewöhnlicher Fang ins Netz. Bei dem Netzinhalt handelte es sich um jahrhundertealtes Porzellan. In den folgenden Jahren wurden immer mehr Porzellanobjekte auf den Schwarzmärkten in London, Tokio, New York und Honkong verkauft. Aufgrund dessen schlossen sich 1996 der malaysisch-chinesische Geschäftsmann Ong Soo Hin und Mensun Bound, ein britischer Marinearchäologe zusammen, um die Herkunft der Objekte zu klären. Mit dem vietnamesischen Museum für nationale Geschichte starteten sie eine Suchaktion, die 4 Jahre lang dauerte und über 14 Millionen US-Dollar kostete. Auf dieser entdeckten sie das Wrack einer hochseetauglichen Dschunke, die 30 Meter lang und 7 Meter breit war.
Die Ladung des vergleichsweise gut erhaltenen Wracks war sensationell. Sie bestand aus ca. 300.000 Objekten, bei denen es sich größtenteils um vietnamesische Keramik des späten 15. Jahrhunderts handelte. Die Keramikobjekte stammen überwiegend aus Brennöfen der nordvietnamesischen Provinz Hải Dương. Intakte Stücke aus dieser Region waren aufgrund von Export und der Tatsache, dass nur zerstörte Stücke in den Öfen zurückgelassen wurden, selten. Wegen eines Vertrages mit der vietnamesischen Regierung gingen alle einzigartigen Stücke sowie 10 % der anderen Objekte an Museen des Landes, die restlichen 90 % der Stücke wurden im Jahr 2000 bei einer Auktion von Butterfields in San Francisco versteigert.