Beide Radnadeln wurden in zweischaliger Form hergestellt und entsprechen dem soeben behandelten Radnadeltyp „Unterbimbach“. Die Radnadel aus Münster-Handorf ist ca. 19 cm lang, ihr Kopf ist ungefähr 6 cm breit. Die Radnadel aus Werther ist mit einer Länge von ca. 23 cm und einer Kopfbreite von 6,5 cm etwas größer. Nach dem zufälligen Fund der Werther Radnadel fiel auf, dass der Waldboden an der Fundstelle steinig und gewölbt war. Vermutlich war also auch diese Nadel eine Grabbeigabe in einem Hügelgrab. Trotz des gestörten Zustands, in dem sich das Grab befand, war gut erkennbar, dass die Steine an dieser Stelle nicht zufällig zu einem Hügel aufgeschüttet, sondern überlappend geschichtet wurden. Zusätzlich zu der vorher gefundenen Radnadel fanden Archäologen bei der professionellen Nachgrabung noch zusätzlich Scherben, Knochenfragmente und Flintstücke. Die Höhe des Hügelgrabes konnte nicht rekonstruiert werden, der Durchmesser betrug ungefähr 12 Meter.
Laila Christmann
Literatur:
D. Bérenger/C. Grünewald (Hrsg.), Bronzezeit in Westfalen (Münster 2018) 58.
D. Bérenger, Ein bronzezeitlicher Grabhügel mit Doppelradnadel aus Werther, Kreis Gütersloh. In: Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe 9B (Mainz 1995) 1-14.
B. Herring, Die Gräber der frühen bis mittleren Bronzezeit in Westfalen, Teil 1: Text. Bodenaltertümer Westfalens 48 (Mainz 2009) 179-183.
B. Herring, Die Gräber der frühen bis mittleren Bronzezeit in Westfalen, Teil 2: Katalog und Tafeln. Bodenaltertümer Westfalens 48 (Mainz 2009).
R. Heynowski, Nadeln. Erkennen bestimmen beschreiben. Bestimmungsbuch Archäologie 3 (München 2014) 60-65.
G. Sudholz, Die ältere Bronzezeit zwischen Niederrhein und Mittelweser. Münstersche Beiträge zur Vorgeschichtsforschung, Band 1 (Hildesheim 1964) 56-59.