Danach führt uns unser Weg in den Krefelder Stadtteil Linn, wo sich bis heute die Reste einer der ältesten Festungen des Niederrheins erhalten haben: Burg Linn. Teile dieser wunderschön gelegenen Wasserburg stammen noch aus dem 12. Jahrhundert und wurden zum Teil aus Steinen des nahegelegenen römischen Kastells Gelduba erbaut. Im historischen Rittersaal im zweiten Stock des Palas bestaunen wir die flämischen Wandteppiche, die die alttestamentliche Geschichte von König David und seiner verheirateten Geliebten Bethseda mittelalterlich bebildern. Krönender Abschluss der Burgbesichtigung war die Besichtigung des Bergfrieds. Im ersten Stock eröffnet sich unter einer Gitterabdeckung der Blick in die Abgründe, das Verlies im unteren Turmgeschoss, von der 24 Meter hohen Aussichtsplattform ein herrliches Panorama über Burg und Umgebung.
Bevor wir uns dann unser leckeres Mittagessen in der Gaststädte Winkmannshof verdient hatten (sehr zu empfehlen!), machen wir noch einen Abstecher ins Niederrheinische Landesmuseums des Museumszentrums Burg Linn und statten dem prominentesten „Bewohner“ des riesigen römisch-fränkischen Gräberfeldes einen Besuch ab: dem fränkischen Fürsten „Arpvar“. Dieser wurde dort im 6. Jahrhundert mit aufwändigen Grabbeigaben bestattet, einem vergoldeten Spangenhelm, einem zweischneidigen Schwert, der Spatha, und dem einseitigen Hiebschwert, dem Sax. Ein Schild, ein Schild, eine Lanze sowie eine Wurfaxt, die sogenannte francisca, vervollständigten seine Ausrüstung. Für uns alle ist klar: Eine kurze Stippvisite reicht hier nicht aus. Wir müssen unbedingt wiederkommen, um uns die übrigen Funde aus dem Kastell, dem Vicus und dem Gräberfeld Krefeld-Gellep (Gelduba) anzusehen.