1225 – Ein Meilenstein der Geschichte

12.12.2009

Schicksalsdatum 7.11.1225

Wie das Schicksal zweier Männer das Ruhrgebiet veränderte ...

Kalt und ungemütlich war der 7. November 1225.
Der harte Ritt von Soest nach Schwelm hatte Erzbischof Engelbert von Köln und seinem Gefolge einiges abverlangt. Jetzt lag nur noch der Hohlweg bei Gevelsberg zwischen ihnen und ihrem Ziel. Kälte und Nebel herrschten in den Tälern. Im Hohlweg war es noch kälter und schon dunkel. Niemand sah die Angreifer um Friedrich von Isenberg aus ihrem Hinterhalt kommen. Es waren bestimmt vierzig oder mehr! Sie wollten den Erzbischof gefangen nehmen - doch Engelbert wehrte sich. Und er allein lag zum Schluss in seinem Blute ...

Fresko Schloss Burg, Solingen: Die Verfolgung des Erzbischofs

Manchmal geraten auch Meilensteine der Geschichte in Vergessenheit. Der 7. November 1225 ist ein solcher Wendepunkt in der Geschichte des Ruhrgebietes: In dieser Nacht wurde Erzbischof Engelbert im Hohlweg bei Gevelsberg Opfer eines Anschlags und verlor sein Leben. Bis heute sind die genauen Hintergründe der Tat nicht geklärt. Als Drahtzieher des Anschlages gilt ein Verwandter des Erzbischofs, Friedrich von Isenberg, dessen Stammburg mitten im Ruhrgebiet liegt.

Was auch immer mit dem Anschlag ursprünglich bezweckt war: Die Folgen des tödlichen Hinterhalts waren enorm und in ihrer Tragweite sicherlich weder beabsichtigt noch vorhersehbar: Die Vormachtstellung des Erzbischofs geriet ins Wanken, unzählige Kleinkriege, mehrere hundert Burgenbauten, Aufstieg und Niedergang von Adelsfamilien, die miteinander um Rang und Bedeutung stritten, sind das Ergebnis.

Bis heute sind die Spuren dieser Zeit sichtbar. Nicht nur zahlreiche Burgruinen sind auf dieses Ereignis zurückzuführen, sondern auch die Zersplitterung, welche die Ruhrregion heute prägt, hat letztlich ihre Wurzeln in dieser dunklen Novembernacht. Mit den Jahren geriet das Schicksalsdatum 7. November 1225 ebenso in Vergessenheit wie das Wissen um den Burgenreichtum des Ruhrgebiets.

Die Ausstellung „AufRuhr 1225! Ritter, Burgen und Intrigen“ möchte dieses verlorene Wissen wieder ins Bewusstsein rufen. Und mehr: In spannenden Inszenierungen wird ein Gesamtpanorama des hochmittelalterlichen Lebens im Ruhrgebiet enthüllt. Circa 1000 Ausstellungsstücke nationaler und internationaler Leihgeber, zahlreiche Exponate zum Anfassen und ein umfangreiches Rahmenprogramm lassen die Zeit der Ritter und Burgen wieder auferstehen.

via lwl.org