Das ist in Herne nicht so, ein „Typ Herne“ hat bisher noch nicht das Licht der Welt erblickt. Was Josef Mühlenbrock mit Herne verbindet, hat eine andere Ebene.
In Herne hat er sich vor allem auf das Management konzentriert – und das war harte Arbeit. „Die Herner Motte zum Beispiel, die wir zur Ausstellung „Aufruhr1225“ nachgebaut haben, stand zwei-dreimal komplett auf der Kippe.“ Politik, Sponsoren, Struktur – an allen Enden gab es Schwierigkeiten „Und trotzdem haben wir gesagt, wir kriegen das hin, wir machen weiter – und dann hat das auch so geklappt! Und die Herner Motte war dann auch ein Leuchtturm für die Ausstellung.“ „Aufruhr1225“ im Jahr 2010 war die besucherstärkste Ausstellung des Museums.
Wenn der scheidende Leiter zurückblick, auf die letzten 10 Jahre, dann wird ihm vor allem die gute Zusammenarbeit im Westfälischen Museum für Archäologie fehlen. Das Team zu verlassen, das macht ihn etwas wehmütig. Und: „In Herne tut sich superviel“. Zwar blieb Mühlenbrock aus privaten Gründen in Münster wohnen, in Herne hat er sich aber von Beginn an sehr gut aufgenommen gefühlt, sowohl von Kollegen als auch von der Herner Stadtgesellschaft. Die Offenheit der Leute begeistert den Münsteraner: „Das ist ein großer Vorteil vom Ruhrgebiet – man kommt schnell mit den Leuten in Kontakt“ und auch wenn finanziell oft nicht viel Spielraum ist im zentralen Ruhrgebiet, so bewährt sich praktisches Denken und Hilfsbereitschaft – „der eine kennt dann den und der andere empfiehlt, dort mal zu fragen – und durch viele kleine Dinge kommt man dann zu dem, was man in einer anderen Stadt vielleicht durch eine Spende von 10.000 Euro hinbekommen hätte.“ Ein Nebeneffekt – das Museum ist in der Stadt verwurzelt, die Menschen identifizieren sich mit „ihrem Museum“. Nicht nur für die lokale Kulturszene, auch für den Tourismus ist das LWL-Museum für Archäologie ein wesentlicher Faktor.