Von außen macht das Museum in Herne keinen spektakulären Eindruck, aber der erste Blick täuscht.
In der Dauerausstellung verfolgt man die Geschichte der Region über einen Steg, begleitet von den Geräuschen einer Ausgrabung. In der Balver Höhle hat mir der Film über die Entstehung der Höhle besonders gut gefallen.
Die Panoramen, die das Leben in der Steinzeit widerspiegeln, sind mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet.
Die „Zeichenbretter“ fand ich super, denn hier kann man sich aussuchen, was man zu den einzelnen Themen hören möchte: Zu den Germanen zum Beispiel kann man sich über die Berichte in schriftlichen Quellen, archäologischen Funden, sprachwissenschaftlichen Untersuchungen oder den Bereich der Mythen informieren.
Die Vitrinen sind überschaubar gestaltet, und der Text ist überwiegend gut zu lesen und leicht verständlich. Durch kleine Ausschnitte in der Wand des Ausstellungsraumes wirft man einen Blick in die Welt und erfährt so, was während des ausgestellten Zeitraumes woanders so passiert ist.
Sehr gut ist der Bereich mit Hausmodellen der Germanen gelungen: Unter den Ausstellungsobjekten sind die Spuren abgebildet, mit denen sich Archäologen weitgehend zufrieden geben müssen: Pfostenlöcher.
Auch die nachgebildete begehbare frühchristliche Kirche ist sehr gut gelungen, und mit der musikalischen Unterlegung hat man das Gefühl, eine echte kleine Kirche zu betreten.
Von den nachgestellten Grabungszelten fand ich die unterschiedliche Gestaltung, z. B. durch verschiedene Fußböden, richtig gut.
Mein absolutes Highlight der Ausstellung steht in der Epoche nach den Römern: Die Objekte werden mit Hilfe eines Fließbandes gezeigt. Das habe ich sonst noch nirgendwo gesehen, und es ist eine wirklich fabelhafte Idee.