Dieser Fingerhut (Castrop-Rauxel, 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr.) wurde mit dem Atomabsorptions-Verfahren untersucht. Das Ergebnis: Er besteht aus Messing, bei dem Kupfer und Zink in einem bestimmten Verhältnis gemischt sind. Diese spezielle Legierung gibt es in Westfalen seit der Römerzeit. Auch ein so genanntes Orakelstäbchen (Soest, 1. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) wurde mit diesem Verfahren untersucht. Es besteht aus einer Kupferlegierung, die in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt sehr gebräuchlich war.
Fall Soest
BLEIISOTOPEN-ANALYSE
Die Bleierze der meisten Lagerstätten unterscheiden sich durch ihren Gehalt an natürlichen (stabilen) Bleiisotopen. Bei der Verhüttung und Verarbeitung der Erze bleiben diese Isotopenverhältnisse erhalten. Außerdem ist Blei als Zusatz oder Verunreinigung in fast allen alten Metallobjekten enthalten. Daher kann durch den Vergleich ihrer Isotopenverhältnisse mit denen von Erz in Lagerstätten die Herkunft des verarbeiteten Bleierzes bestimmt werden. Manche Erzlagerstätten haben sehr ähnliche Isotopenverhältnisse. Dann versucht man sie anhand der Zusammensetzung der Spurenelemente zu unterscheiden. Die Bleiisotopen-Analyse ermittelt die Herkunft von Erzen nie eindeutig. Wenn Wissenschaftler über ausreichend Daten verfügen, können sie aber Wahrscheinlichkeiten formulieren.