Mein Museumspraktikum (Anna-Lena Roeder)

31.10.2014

Bibliothek neu sortiert. Foto: A.-L. Roeder

Ich hatte sogar Glück und bekam relativ kurzfristig noch einen der begehrten Praktikumsplätze für die Semesterferien. Schon seit der Einladung zum Vorstellungsgespräch freute ich mich tierisch darauf, endlich anfangen zu dürfen. Bald war es so weit und ich durfte einen der Praktikantenarbeitsplätze in der museumseigenen Bibliothek beziehen. Schnell stellte ich fest, dass man auch durch Kleinigkeiten, wie z.B. Unterlagen sortieren, eine Menge über die Arbeit in einem Museum in Erfahrung bringen kann. Und dadurch, dass ich mithalf, bestimmte Exponate zwecks Inventarisierungsarbeiten aufzusuchen, kenne ich die Dauerausstellung jetzt wie meine Westentasche!

Meine Aufgaben waren im Allgemeinen sehr vielseitig, reichten sie doch von Ideen sammeln für Führungen durch die aktuelle Sonderausstellung über Recherchetätigkeiten bis hin zum selbstständigen Verfassen von Museumstexten. Besonders interessant fand ich es, bei der Umsortierung der Bibliothek dabei zu sein. Der Großteil der Bücher bestand aus archäologischer Fachliteratur und Museumskatalogen, die wir Buchtitel für Buchtitel sichteten und anhand des Inhalts den neu strukturierten Kategorien zuordneten. Ob alt oder neu, frühe Steinzeit oder spätes Mittelalter, alles fand einen neuen Platz in den Regalen.

Abgestempelt: Kennzeichnung als Museumseigentum. Foto: A.-L. Roeder

Ab und zu muss ein Praktikant allerdings auch einmal typische Praktikantenaufgaben erledigen, wie Brötchen schmieren für geladene Gäste oder Flyer versandfertig verpacken. Jedoch sind dies notwendige Tätigkeiten, für die sich die übrigen Mitarbeiter keineswegs zu schade sind und gerne mit anpacken, wenn einmal Not am Mann (oder an der Frau) ist! Insgesamt ist das Arbeitsklima sehr entspannt und man fühlt sich zwischen all den netten Menschen, die dieses Museum am Laufen halten – seien sie ehrenamtlich, befristet oder fest angestellt – , gut aufgehoben. Umso motivierter war ich, meinen Job gut zu machen, und zu zeigen, was ich kann. Auch wenn mir mal ein Fehler unterlief, würdigte man trotzdem meine Arbeit und gab mir damit das Gefühl, ein Teil des Teams zu sein.  Alles in Allem war dies das interessanteste Praktikum, das ich je gemacht habe und darüber hinaus eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte! Dank den tollen Mitarbeitern im Herner Archäologiemuseum konnte ich einen realistischen Einblick in mein Wunschberufsfeld erhalten.