Wie können wir wissen, was in der Vergangenheit passiert ist? Archäologisch betrachtet ist das Matrial des Fundes sehr wichtig. Genauso sind die Herkunftsorte des Materials besonders interessant, da wir die Handelsverbindungen nachweisen können. Wir haben viele Methoden, damit wir das Material bestimmen und die Herkunft lokalisieren können, zum Beispiel die Chemie, mikroskopische, palynologische oder algenkundliche Methoden. Bücher zu lesen oder in der Geschichte nach Informationen zu suchen. Als Wissenschaftler und Studierende suchen wir nach den besonderen Quellen, von denen wir viele Informationen über die alte Zivilisationen sammeln können. Knochen, Gebäude, Steine und so weiter sind unsere Referenzen. Für mich sind die Steine sehr interessant, weil die die ersten Werkzeuge der Menschen waren. In LWL Museum, wo ich mein Praktikum mache, findet man so viele wunderbare archäologische Stücke, die uns tausend Geschichten über die historischen Zeiten erzählen. Es ist sehr schwer daraus ein Stück zu wählen und darüber zu schreiben. Aber was mir besonders ins mein Auge springt, ist eine kleine Perle, die in der Sonderausstellung ausgestellt ist.
In frühmesolithischen Fundschichten in Werl-Büderich ist diese schöne Perle gefunden worden. Sie ist nur 3,5 mm im Durchmesser groß und aus amorphem Siliziumoxid. Im Jahr 2012 ist sie anhand von Laubbaum-Holzkohle (Bestimmung durch Ursula Tegtmeier, Universität zu Köln) bestimmt worden. Mit einem (korrigierten) Alter von 9369+- 45 cal nach Christus gehört sie bereits in die früheste nacheiszeitliche Erwärmungsphase, das Präboreal. Wenn man diese anschaut, fragt man sich, wie ist dieser Stein gelocht worden? Welche Werkzeuge hat man benutzt? Es ist klar, dass es in Nacheiszeit keine Maschinen gab, um ein Loch von knapp 1 mm Größe zu machen. Aber leider haben wir keine Informationen darüber. Als Vorbild hatte der Handwerker vielleicht die Mikrolith-Steine, die in der gleichen Zeit zu entdecken sind, benutzt.