LWL: Haben Sie ein Lieblinksobjekt in der Ausstellung?
A. Reinecke: Das ist schwer, denn es gibt zahlreiche spannende Objekte: das bronzereichste Grab Südostasiens von Viet Khe gehört dazu. Vor 2200 Jahren wurde ein Segment eines Einbaumes zum Sarg umfunktioniert und mit 90 Bronzen und weiteren Beigaben ausgestattet. 1961 wurde es zufällig mit vier anderen Bootsgräbern in Nordvietnam entdeckt.
In der Archäologie sind es nicht immer die großen, schönen oder wertvollen Objekte, die für Aufregung sorgen und zu „Lieblingsobjekten“ werden. Manchmal sind es unansehnliche Bruchstücke, die sich bei genauer Untersuchung zu wissenschaftlichen „Schätzen“ verwandeln. Davon gibt es einige in der Ausstellung.
Der Besucher darf sich aber auch auf ein über 60 cm langes Nephrit-Zepter aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. oder auf die größte Bronzetrommel der Dong Son-Kultur freuen, die ein Gewicht von etwa 200 kg hat, beides handwerkliche Glanzleistungen.