Was in der Theorie einfach klingt, erforderte in der Praxis enormes technisches Know-how. Erst kürzlich zeigte das ein experimentalarchäologischer Versuch eindrucksvoll. Dies begann schon beim Bau der Öfen, welche im Siegerland im Gegensatz zu den zeitgleich weit verbreiteten Schachtöfen enorme kuppelförmige Anlagen darstellten, die häufig als ganze Kolonnen betrieben wurden.
Der Verhüttungsprozess selbst erforderte den Aufbau und die Beibehaltung einer hohen, gleichmäßigen Temperatur über viele Stunden hinweg, sollte er Erfolg haben – eine technologische Meisterleistung, zu der nur erfahrene Spezialisten in der Lage waren. Denn diese mussten viele kleine Details z. B. hinsichtlich der Glühfarbe der Beschickung, dem Zustand des Ofens und der Menge des Brennmaterials genau beobachten, deuten und angemessen handeln.
Hatte der Verhüttungsvorgang schließlich Erfolg, entstand neben großen Mengen Schlacke als Abfallprodukt die sogenannte Luppe. Die Luppe ist ein schwammiger Eisenkuchen, zu dem das aus dem Erz gelöste Eisen zusammengeflossen und schließlich abgekühlt war. Doch damit war der Prozess der Eisenherstellung noch lange nicht beendet ...