Faustkeil, Fibel, Tonlampe und viele andere Objekte aus vergangenen Epochen stellen unsere Besucher*innen immer wieder vor die Frage: Wie haben die das nur gemacht und wie hat das funktioniert?
Diese Frage wollten wir, zumindest bei ausgewählten Stücken, beantworten - und zwar anschaulich ohne lange Texte und Bildreihen. Bei der Recherche nach einem geeigneten Medium stießen wir auf die Möglichkeit einer Art holografischer Präsentation von Erklär-Filmen. Über oder neben dem Objekt schwebend bewegen sich scheinbar dreidimensionale Bilder und erläutern den Weg vom Rohmaterial zum Produkt. Ergänzend gibt es kleine Texte, die kurz und knapp die zum Verständnis notwendigen Informationen liefern.
Der Prototyp unserer „Holo-Vitrinen“ ist die Vitrine mit dem Faustkeil vom Fundort Herne Schleuse VI, eine freundliche Leihgabe des Ruhr Museums Essen. Bei den Bauarbeiten am Rhein-Herne-Kanal zu Beginn des 20. Jahrhunderts schnitten die Arbeiter in 13 m Tiefe an der Basis der Knochenkiese einen ehemaligen Lagerplatz der Neandertaler an und bargen 19 Steingeräte. Auch Tierknochen wurden neben den Steingeräten gefunden. Kleinste Gebrauchsspuren an den Steingeräten belegen, dass die Neandertaler mit ihnen Haut, Fleisch und Knochen geschnitten hatten.
Da der Faustkeil von der Schleuse VI als „Einzelstück“ in die Grabungslandschaft der Dauerausstellung eingebracht wird, bot sich hier die Gelegenheit, die Herstellung solcher Geräte zu verbildlichen.