(3) Runde Sache(n). Ringe aus Westfalen.

09.06.2012

Ausstellungsgestaltung

Nach der Vorstellung verschiedener Formen von Medien, die bei der Erschaffung einer Ausstellung genutzt werden können, in einem kurzen Referat in der vergangenen Sitzung, beginnen sich in der Gruppe die Gedanken um die Gestaltung der Sonderausstellung zu drehen.

Zunächst werden die unterschiedlichen Bereiche besprochen, die bei der Gestaltung einer Ausstellung mitwirken. Dazu gehören die Objektpräsentation, Text und Grafik, die Inszenierung von Ausstellungen und Objekten sowie der Umgang mit Licht. Zur Inszenierung einer Ausstellung gehört vor allem die Kontextualisierung, wie sie z. B. in der Dauerausstellung anhand von nachgestellten Grabungslandschaften durchgeführt wurde. Die Seminarteilnehmer und -teilnehmerinnen werden angeregt, ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Themas „Ringe“ zu äußern und die genannten Bereiche auf das Thema der Sonderausstellung zu übertragen. Dabei tauchen viele Fragen auf: Wie viel Text und Grafik ist bei der Ausstellung sinnvoll? In welchem Licht sollen die Ringe ausgestellt werden?

Im weiteren Verlauf der Sitzung führt Angela Kalla, Ausstellungsgestalterin und Leiterin der Arbeitsgruppe zur Gestaltung, anhand von Beispielen eine Objekt-Befragung mit den Teilnehmenden durch. Für die Gestaltung und Inszenierung von Objekten ist es wichtig, das Objekt zunächst einmal kennenzulernen. Mit Hilfe eines Flipcharts werden die Fragen: „Wer bist du?“, „Woraus bist du?“ und „Woher bist du?“ aufgeführt. Diese Fragen sollen wie in einem Interview an das Ausstellungsstück gestellt werden. Die Gegenüberstellung von Form, Herkunft, Material, Hinter­grund und Fundort soll dabei helfen, ein Bild zu einem Objekt zu entwickeln.

Als Nächstes steht die Frage an, in welchem Raum die Sonderausstellung stattfinden soll. Der ursprüngliche Vorschlag, die sogenannte „Graue Mitte“ der Dauerausstellung zu nutzen, wird noch einmal diskutiert und Pros und Contras herausgehoben. Als Alternative steht ein kleiner Nebenraum zur Verfügung. Die Vorteile der Grauen Mitte bestehen u. a. darin, dass die Ringe im direkten Zusammenhang zur Dauerausstellung bleiben können und nicht komplett aus ihrem eigentlichen Kontext gerissen werden. Eine chronologische Abfolge, wie bei der Dauerausstellung könnte auch in die Sonderausstellung übernommen werden. Als Nachteil wird die mangelnde Unabhängigkeit und Freiheit zur eigenen Gestaltung und die zum Teil sehr intensive Geräuschkulisse im Raum der Dauerausstellung aufgeführt. Der kleine separate Nebenraum bietet den Vorteil, dass viel Platz für eigene Ideen und Gestaltung bleibt. Nachteile sind das fehlende Tageslicht und die Brandschutztür die immer geschlossen bleiben muss. Eine Herausforderung, der sich somit die Teilnehmenden gegenüber sehen, ist dann die sehr gezielte Führung der Besucher in die Sonderausstellung über Leitschilder und Pfeile. Bei einer kurzen Abstimmung stellt sich heraus, dass die Mehrzahl der Teilnehmer gerne den kleinen Nebenraum als Ausstellungsraum nutzen möchte. Da diese Entscheidung sehr knapp und spontan herbeigeführt wurde, haben wir uns entschieden, bis zur nächsten Lehrveranstaltung mit der endgültigen Wahl für die Räumlichkeit unserer Ausstellung zu warten.

Zuletzt werden bei einem kleinen Rundgang durch die Räume des Museums die zur Verfügung stehenden Vitrinen und Requisiten begutachtet und die Köpfe der Teilnehmenden erneut zum Nachdenken angeregt.

Mirjam Kötter, 16.05.2012

Kategorie: Sonderausstellungen