Der Kaffee schaffte es über den Seeweg zuerst an die hanseatischen Städte, dann zunächst über Österreich in Süddeutschland und einige Jahre danach auch in die Ländereien in Mittel- und Ostdeutschland. Auf den Kaffee selber folgten rasch die ersten Kaffeehäuser in denen sich die Adeligen, von dem gemeinen Volk abgegrenzt, zum Kaffeegenuss treffen konnten. 1673 entstand das erste Kaffeehaus auf deutschem Boden in Bremen. Vier Jahre darauf folgte ein in Hamburg gegründetes Kaffeehaus. In Intervallen von 3 Jahren öffneten dann 1683 in Wien, 1686 in Nürnberg und Regensburg und schließlich 1689 in Frankfurt die ersten Kaffeehäuser. Das erste Kaffeehaus in Berlin eröffnete erst 1721 seine Türen für die adelige Kundschaft. Bis Kaffeehäuser Orte wurden, in welchen auch die bürgerliche oder gar die bäuerliche Bevölkerung einkehren durfte, dauerte es noch eine ganze Weile.
Der Kaffeekonsum, und somit auch der Besuch der Kaffeehäuser, war für einige Zeit strengst dem Adel vorbehalten.
Für die längste Zeit wurde der Konsum von Kaffee der bäuerlichen und bürgerlichen Bevölkerungsschichten in Deutschland, aus der Sicht der Adeligen, wie so manch andere Verhaltens- und Konsumweisen, als großer Schund empfunden. Die weit verbreiteten Bierbrauereien Deutschlands wurden vom Kaffeekonsum stark gefährdet. Es gab nun ein weiteres Getränk in Deutschland, welches ohne erhöhtes Krankheitsrisiko von allen Personen getrunken werden konnte. Dazu kam auch noch die beschwingende, statt beschwipsende, Wirkung des Kaffees gegenüber dem Alkohol. Die Handwerker, Feldarbeiter, Ärzte und Kaufmänner Deutschlands vollbrachten ihre Arbeit nun nicht mehr in einem angetrunkenen Zustand, der von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und auch gerne danach noch anhielt, sondern in einem wachen, fokussiertem Zustand. Wie die einfachen Bürger:innen in den Städten und auf dem Land profitierten auch die Mönche und Nonnen in den deutschen Klöstern vom Kaffee. Diese besaßen nun die Möglichkeit, auch spät am Abend oder gar in der Nacht ihre Arbeiten zu verrichten. Der Kaffee wurde also ein sehr wertvoller Teil des Lebens, auch außerhalb der Häuser des Adels.
Der deutsche Adel konnte aber nicht damit leben, dass selbst die bäuerliche Bevölkerung sich, so wie sie selber, nach Kaffee sehnte und diesen auch erhielt. Der Adel verfolgte deshalb zwei zwar gegeneinander spielende, jedoch profitable Ziele.
Das eine Ziel des Adels war es die Begierde nach Kaffee auszunutzen indem die höchstmöglichen Steuern auf die Bevölkerung gelegt wurden und die royalen Schatzkammern somit gefüllt werden konnte. Das andere Ziel war es, den Kaffee zu verbieten, da beim Kauf eines Sacks Kaffees Geld ins Ausland floss und nun nicht mehr in der heimischen Kasse zu finden war. Ein weiterer Grund für das Kaffeeverbot war die Schließung einiger Brauereien.