In dem über dem Kilb-Ablass liegenden Kilbwerk wurde 1734 der „Mann aus dem Salz“ freigelegt, eine mumifizierte Leiche, die man – weil man den Menschen für einen christlichen Bergmann aus der Neuzeit hielt – auf dem Hallstätter Friedhof bestattete. Heute gehen die Forscher eher davon aus, dass der Bergmann schon vor mehr als zweitausend Jahren bei einem Stolleneinbruch verschüttet worden war. Wie viel mehr Menschen mögen wohl bei den Erdrutschen der letzten Jahrtausende noch im Berg verschüttet worden sein, die, wenn nicht der Zufall zu Hilfe kommt, vermutlich für immer unter Tage bleiben werden?
Dann gelangten wir ins Herz des Bergwerkes. Unterhalb des sogenannten Stügerwerkes hat sich eine kleine Kammer erhalten, die der Bergdruck noch nicht zusammengedrückt hat. Warum diese Kammer „Herzkammer“ genannt wird, kann man schnell erkennen: In der Eisenzeit haben die keltischen Bergleute hier herzförmige Rillen in den Salzstock geschlagen und so ganze Herzen, die bis zu 100 Kilogramm gewogen haben dürften, herausgebrochen. Wie die Kelten das geschafft haben, ist bis heute ein Rätsel. Experimentalarchäologen ist es bislang nicht gelungen, solche Herzen aus dem Salz herauszuhauen.