Vorwort
Neben anderen Tätigkeiten, die ich während meiner Praktikumszeit im LWL-Museum für Archäologie Herne ausgeführt habe, durfte ich mir aus der Dauerausstellung ein Exponat aussuchen, was mich am meisten anspricht.
Es ist mir sehr schwer gefallen, ein solches Lieblingsexponat auszusuchen. Doch die Bronzezeit hat es mir besonders angetan: Neben der Urne von Gevelinghausen und vielen Schmuckstücken aus Bronze und Gold ist mir ein Prachtgefäß aus dem Münsterland, das Bronzebecken aus Münster-Gittrup, besonders ins Auge gefallen.
Woher kommt das Exponat?
Das Bronzebecken aus dem Münsterland wurde um 800 v. Chr. von einem Bronzegießer hergestellt. Gefunden hat man es in der Grenzzone zwischen der Siedlung auf der Fundstelle Gittrup und dem benachbarten Gräberfeld. Dort stand es – frei – inmitten einer kleinen rechteckigen Vier-Pfosten-Setzung. Wofür es genutzt wurde, ist unklar. Möglich ist, dass das Becken im Totenkult eine Rolle gespielt hat.
Wie sieht das Becken aus?
Das Gefäß besteht aus Bronze (0,5 bis ca. 1 mm dick) und weist bei einer Höhe von 8,8 cm einen Umbruchdurchmesser von 17,8 cm auf. Es ist mit Mustern aus Punzlinien und Punzpunkten (stellenweise kurzen Strichen) verziert, die für mich wie Schlangen aussehen. Zwei liegen einander wellenförmig um die Bodenmitte gegenüber. Um ein umlaufendes Paar Glattrippen befindet sich ein Fries aus zwölf tangential aneinanderstoßende Volutenhaken, die sich durch einen stilisierten Tierkopf ebenso als Schlange zu erkennen geben.
Je nachdem, wie man auf das Exponat schaut, ändert sich die Farbe – es sieht zumindest so aus, als ob. Ein metallener, grün-brauner Farbton wechselt, je nach Perspektive, auch schon mal zu einer lila-blauen Farbgebung.