Vielmehr hat es Sinn, auf Theorien der Werbepsychologie zurückzugreifen. Die sogenannte 3-Sekunden-Regel besagt zum Beispiel, dass ein Mensch beim ersten Mal lediglich drei Sekunden lang auf ein Plakat guckt. Folglich sollte selbiges bestenfalls nur kurze, aufmerksamkeitserregende Texte und derartige visuelle Qualitäten besitzen, dass sich ein gewisser Wiedererkennungswert bilden kann. So erreicht man möglicherweise, dass diese Person beim zweiten Mal genauer hinschaut und die Schlüsselbegriffe wie den Ausstellungsnamen bzw. die -zeit im Gedächtnis behält.
Dennoch ist es sinnvoll im musealen Kontext ein gewisses Maß an Seriosität und auch Professionalität zu bewahren. Der schon mehrfach im Seminar thematisierte Vorschlag, man könne ja im Zusammenhang mit Ringen auf einen bekannten Fantasy-Roman verweisen, ist wohl schon aus rechtlichen Gründen in Frage zu stellen.
Gegen Ende der Sitzung wurde den Seminarteilnehmern und -teilnehmerinnen schließlich die Aufgabe gestellt einen bereits existierenden, längeren Werbetext derart zu kürzen, dass er die thematisierte Anforderung der Werbewirtschaft erfüllt. Die Ausstellungseröffnung am 12. Juli 2012 rückt nämlich immer näher, sodass es langsam aber sicher unabdingbar wird, die Theorie des Marketings auch in die Praxis umzusetzen. Schließlich möchte man ja die Vielfalt der westfälischen Ringe auch einem breiten Publikum vorstellen.