Mein Lieblingsobjekt in der Dauerausstellung finden und darüber einen Blogartikel schreiben? Gar keine einfache Aufgabe, sich da zu entscheiden! Während meines ersten Rundgangs durch die Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie Herne galt mein besonderes Interesse den Exponaten, welche ab September in der neuen Sonderausstellung „Stonehenge“ gezeigt werden. Dabei fiel mir besonders der Name eines kleinen Rings ins Auge. Verwundert fragte ich mich, was es mit dem Begriff „Noppenring“ auf sich hat. Da war mir klar, ich möchte mehr über diesen Ring erfahren!
„Die Arbeiter bissen ein Stück ab, um zu sehen, ob es Gold sei.“ (Abb. 1)
Diese Anekdote berichte der Ausgräber W. Spancken in seinem Schreiben über den Fund des Noppenrings. Spancken leitete im August 1846 eine Ausgrabung in Bad Wünneberg-Leiberg, im Kreis Paderborn. Dort befand sich in einem Waldgebiet eine Gruppe von 14 Grabhügeln. In der Mitte eines 2,4 m hohen und etwa 12,2 m im Durchmesser breiten Grabhügels wurden, neben dem Ring, auch ein in mehrere Teile zerbrochenes Kurzschwert vom Typ Sögel aus Bronze und ein schmales Randleistenbeil, ebenfalls aus Bronze, gefunden. (Abb. 2)
Beim Noppenring fällt, neben dem glänzenden goldenen Draht, besonders seine Größe auf. Der Durchmesser beträgt (nur) 1,2 cm und er wiegt 2,8 g.
Aufgrund der Funde lässt sich sagen, dass in diesem Grab wohl ein Mann aus dem Übergang der Frühen zur Mittleren Bronzezeit bestattet war. Damit lässt sich der Ring auf etwa 1600–1500 v. Chr. datieren.