Ein paar grundsätzliche Gestaltungselemente der Ausstellung - von Achsen und Kreisen, Gräben und Erdwällen …
Grundlegend ist dafür die Idee des Ausstellungsgestalters. Eine Hauptachse läuft vom Eingang bis zur rückwärtigen Wand diagonal durch die Halle. Sie symbolisiert die Achse zwischen Sonnenuntergang zur Wintersonnenwende und Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende – den beiden Punkten, auf die Stonehenge ausgerichtet ist. Die Achse bleibt von allen Ausstellungseinbauten frei. Auf beiden Seiten schließen sich an sie die Vitrinenbauten an. Sie bilden ein System aus Gräben und Erdwällen nach, die kreisförmig um Stonehenge herum angelegt sind. Die Gräben und Wälle sind unterbrochen, sodass die Besucher:innen zwischen den Segmenten immer weiter, quasi in Serpentinen, auf den Steinkreis zuwandern können. Die Exponate und Medienstationen der Ausstellung sind auf den Segmenten in chronologischer Reihenfolge angeordnet, sodass der Gang durch die Ausstellung gleichzeitig eine Reise durch die Zeit und durch die Landschaft rund um Stonehenge ist. Deren Höhepunkt ist der Aufstieg über eine Rampe auf ein Podest, auf dem der innere Teil von Stonehenge, das sogenannte Hufeisen, in seiner realen Dimension nachgebildet ist. Die bis zu 7 m hohen „Steine“ sind basierend auf 3D-Daten des Monuments angefertigt worden und entsprechen den Originalen zentimetergenau. Aber wie sie gebaut worden sind verrate ich jetzt noch nicht, das hebe ich mir für einen späteren Blogartikel auf (bleiben Sie dran, damit Sie ihn nicht verpassen!).
Die Farbpalette reicht von grasgrün über sonnengelb bis himmelblau
Um den Eindruck einer Landschaft zu kreieren, setzen wir gezielt Licht, Farben und Materialien ein. Der Boden wird von einem grünen, weichen Kunstrasen bedeckt, der wie die sanfte Graslandschaft rund um Stonehenge an die „Wälle“ der Vitrinenarchitektur und die riesigen Steine heranwogt. Die „Wälle“ sind bewusst kantig geschnitten und in Grautönen gestrichen, denn ihre Vorbilder bestehen aus Kreidestein, der aus dem Untergrund herausgebrochen wurde. Um die Tiefenwirkung des Raumes zu verstärken, sind die Einbauten im vorderen Teil der Halle dunkler gestrichen als im hinteren Teil. Der Blick über die Landschaft der Ausstellung wird also wie bei einem realen Blick in die Ferne mit zunehmender Distanz heller und verwaschener. Unterbrochen wird das Panorama jedoch mittendrin von einer sonnengelben halbkreisförmigen Wand, die das Innere des Steinkreises von der Halle trennt. Ihre Innenseite dient als 4 m hohe Projektionsfläche, die den nachgebauten Teil von Stonehenge mit einer Ansicht vom Rest des Monuments sowie seiner umgebenden Landschaft ergänzt. Ihre gelbe Außenseite symbolisiert die Sonne, von deren vermeintlicher Wanderung im Laufe des Jahres unser Lebensrhythmus abhängt. Die Hallenwände sind dagegen himmelblau gestrichen und werden mit speziellen LED-Strahlern mit einer Lichtstimmung versehen, die einen realistischen Tagesverlauf nachstellt. So wird das Gefühl, sich durch eine weite Landschaft zu bewegen, perfekt.