Objektaustausch im Schädelkult: Replik gegen Original

22.03.2013

Immer noch begeistert der „Schädelkult“ durch tolle Exponate – jetzt mit einem weiteren Original!
Die Praktikantinnen Taylor Otto und Katja Kosczinski berichten von einer ganz besonderen Erfahrung.

Herr Eggers präsentiert den Trophäenschädel neben der Replik

Wir durften den aufregenden Austausch von Repliken und Originalen in der Sonderausstellung „Schädelkult“ miterleben.

Schon länger geplant, fand dieser Austausch endlich am 14.03.2013 statt und wir Praktikanten wurden eingeladen, diesen besonderen Augenblick mitzuerleben und fotografisch festzuhalten.
Nachdem wir alle gespannt auf das Original des ersten Exemplars, ein Trophäenschädel aus der keltischen Zeit, gewartet hatten, war es endlich da! Herr Rudolf Eggers war früh aus Mainz losgefahren um die Stücke sicher nach Herne zu bringen.
Unsere Replik wurde aus der Vitrine genommen und mit dem Original zusammen auf einen Tisch gelegt. Schon da wurde uns der Unterschied zwischen Replik und Original bewusst, denn der große Gewichtsunterschied fiel auf.
Dr. Josef Mühlenbrock und Dr. Constanze Döhrer erklärten den interessierten Journalisten und Besuchern die Herstellung der Replik. Mithilfe eines 3D-Scans (Blogeintrag vom 04.02.2013: https://www.lwl-landesmuseum-herne.de/blog/schadelforschung-in-3d) wurde der Originalschädel digitalisiert, um dann mit einem 3D-Drucker die Replik zu erstellen. In einem solchen Drucker wird Gips Schicht auf Schicht aufgetragen bis das vollständige Abbild des Originalschädels entsteht. Das Ergebnis war verblüffend. Selbst die Farbgebung des Originals wurde mit gedruckt. Jedoch konnte man Unterschiede der Schädel im direkten Vergleich feststellen. Die Oberfläche des Originals sowie der Nagel der Replik glänzten, während die Oberfläche der Replik und der Nagel des Originals matt waren. Der Fotograf hielt diese Unterschiede fest, bevor es mit dem neuen Stück in die Vitrine ging.

Die Schädelmaske

Im Anschluss folgte der Austausch von zwei weiteren Stücken: einer gelochten Schädelmaske und einer Schädeldecke eines Neandertalers.

Herrn Eggers tauschte die originale Schädelmaske aus der keltischen Zeit gegen eine naturgetreue Replik. Zeitlich passend legte er die Schädelmaske zu dem Trophäenschädel in die Vitrine und somit blieb das Verhältnis von Originalen und Repliken in dieser Vitrine ausgeglichen.

Eine Schädeldecke eines Neandertalers und drei Steingeräte

Auch ersetzte er das 170 000 Jahre alte Original der Schädeldecke eines Neandertalers. Eine Replik mitsamt drei Steingeräten, die im unmittelbaren Fundzusammenhang mit dem Schädel geborgen wurden, gewannen wir für die Ausstellung.

Wir verschlossen die Vitrinen wieder sicher, machten noch einige Abschlussfotos und dann konnten wir die Stücke verpacken und Herrn Eggers sicher mit auf dem Weg geben.

Jetzt freuen wir uns über unsere Neuzugänge!

Kategorie: Sonderausstellungen