Tatort Forscherlabor

29.01.2011

DNA-ANALYSE – DER GANZE MENSCH IN EINER ZELLE

Das Erbgut des Menschen ist in jeder seiner Körperzellen in der Desoxyribonukleinsäure – abgekürzt DNS, geläufiger englisch DNA – gespeichert: das Geschlecht, die Haarfarbe oder chronische Krankheiten. Je enger zwei Menschen miteinander verwandt sind, umso ähnlicher ist ihr Erbgut. Aber nur das von eineiigen Zwillingen ist identisch. Die DNA bleibt über tausende von Jahren erhalten, am besten in Knochen und Zähnen. Die Biochemikerin vergleicht altes Erbgut mit dem von heute lebenden Menschen. Sie erkennt, ob genetische Beziehungen wahrscheinlich sind oder nicht. Mit dieser Methode kann sie auch die Entwicklungsgeschichte des Menschen rekonstruieren. Die Analyse der DNA von Krankheitserregern zeigt, unter welchen Krankheiten unsere Vorfahren litten.

Der Wissenschaftler bereitet die Geräte für die Untersuchung vor.

Zur Probenentnahme musste der Knochen beschädigt werden.

Das Probenmaterial wird gewogen, zerkleinert und chemisch behandelt.

In der Zentrifuge trennt sich die DNA von den anderen Zellbestandteilen.

Die aus der Probe gewonnenen DNA-Abschnitte wurden vervielfältigt. Durch die Elektrophorese ordnen sich die DNA-Fragmente der Länge nach an.

So entsteht der Strichcode, der für jeden Menschen einmalig ist.

DIE ERBGUT-SCHRAUBE

Das Modell der Doppelhelix zeigt, wie unsere DNA aufgebaut ist: Sie besteht aus zwei gleich langen Polynukleotidsträngen (grau), die über die Basen Cytosin (blau), Guanin (grün), Adenin (gelb) und Thymin (rot) strickleiterartig zu einem Doppelstrang verbunden sind. Das Gerüst ist spiralförmig gedreht, daher der Name Doppelhelix. Die Basen sind immer zu gleichen Paaren angeordnet. Guanin und Cytosin sind mit drei, Adenin und Thymin mit zwei Wasserstoffbrücken-Bindungen verknüpft.

Fall Warburg

EIN KNOCHEN ZU VIEL
In den Gräbern von Warburg lagen über 200 Tote. Einige äußere Merkmale lassen vermuten, dass manche von ihnen miteinander verwandt waren. Zwei dieser Schädel haben einen zusätzlichen Knochen am Hinterhaupt, ein so genanntes Inkabein. Inkabeine sind selten und werden vererbt. Gehörten die Toten zu derselben Familie? Eine DNA-Analyse könnte diese Frage beantworten.

Drei Schädel aus den Gräbern von Warburg ohne (rechts) und mit so genanntem Inkabein (Mitte und links).

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